Ein außergewöhnlicher musikalischer Tag entfaltete sich am 11. November 2023 in der Hochschule für Musik Würzburg, als das Landesblasorchester Hessen nicht nur ein mitreißendes Konzert präsentierte, sondern auch einen inspirierenden Dirigierworkshop anbot. Wer das Konzertprogramm noch einmal nacherleben möchte, ist herzlich dazu eingeladen am 24.02.2024 das Radio einzuschalten. Ab 17.05 Uhr bis ca. 18.00 Uhr wird bei br Heimat der Live-Mitschnitt des Konzertes zusammen mit Gesprächen mit Chefdirigent Oliver Nickel ausgestrahlt. Hier geht es zum Programmkalender: https://www.br.de/radio/br-heimat/programmkalender/ausstrahlung-3413794.html.
Der Tag begann mit dem Dirigierworkshop, bei dem Studierende die einzigartige Gelegenheit erhielten, mit dem Landesblasorchester Hessen zu arbeiten. Der Fokus lag dabei nicht nur auf der Technik des Dirigierens, sondern auch auf der anspruchsvollen Aufgabe, zwischen Orchester und Solistin zu vermitteln. Anhand des Konzertes „Reflection“ für Marimbaphon und sinfonisches Blasorchester demonstrierten Dirigent Oliver Nickel und Marimbaphonsolistin Marta Klimasara die besonderen Herausforderungen des Werkes, und zeigten den Studierenden wichtige Methoden, diese zu stemmen. Komponist Hubert Hoche, der ebenfalls den Kurs begleitete, teilte seine Gedanken und Emotionen hinter dem Werk mit den Studierenden. Dieser intime Einblick in den kreativen Prozess machte den Workshop zu einem besonderen Erlebnis.
Die Fortsetzung des musikalischen Tages fand ihren Höhepunkt in der Aufführung des Konzertprogramms „Reflection“. Eröffnet wurde das Konzert mit der „Akademischen Festouvertüre“, einer Transkription des bekannten Werkes von Johannes Brahms, dass verschiedene bekannte Studentenlieder aufnimmt und verarbeitet. Nach dem „Undanced Ballet“ eines klangstarken Werkes des ungarischen Komponisten Frigyes Hidas, folgte dann die Aufführung des namensgebenden Konzertes „Reflection“ für Marimbaphon und sinfonisches Blasorchester, das die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf freischaffende Künstler und Künstlerinnen thematisierte. Solistin Marta Klimasara, der das Werk gewidmet wurde, zog die Zuschauer und Zuschauerinnen mit Virtuosität und Emotionalität in ihren Bann. Auch Komponist Hubert Hoche, der das Stück für das Orchester komponiert hatte und den Probenprozess von Anfang an eng begleitete, ließ es sich nicht nehmen, auch dieser Aufführung seines Stückes zu lauschen. Die Musik des zeitgenössischen Werks, getragen von den expressiven Klängen des Marimbaphons, schuf eine eindringliche Atmosphäre, die das Publikum tief berührte und in die Pause begleitete.
Der zweite Teil des Konzertes wurde durch „Diversions“ von Philipp Sparke eröffnet. In verschiedensten Variationen erklang hier die Melodie des schweizerischen Volksliedes „Der Heimatvogel“ und erzeugte eindrucksvolle Bilder in den Köpfen des Publikums. Auf „Eine kleine Yiddishe Ragmusik“ folgte dann eine Transkription des Popsongs „Blackbird“ von Paul McCartney. An der Soloflöte demonstrierte Franziska Behrendt eindrucksvoll, weshalb ihr Instrument von vielen Komponisten als Klang von Vogelgesang eingesetzt wird. Den krönenden Abschluss des Konzertes bildete dann „The Sound of Ireland“ von Guido Rennert, mit dem das Publikum in die schillernde Welt des irischen Riverdance entführte – traditionell irische Klänge und ein Schlagwerksatz, der mit vollem Einsatz die Steppschuhe der Bühnentänzer imitierte, inklusive.
Die Verbindung von Dirigierworkshop und Konzert des Landesblasorchesters Hessen schuf an diesem besonderen Tag eine künstlerische Symbiose. Die musikalische Reise bot nicht nur ein beeindruckendes Hörerlebnis, sondern unterstrich auch die transformative Kraft der Musik und die Bedeutung des kreativen Austauschs zwischen etablierten Künstlern und aufstrebenden Talenten.
Das Orchester bedankt sich herzlich bei den Verantwortlichen der Hochschule für Musik Würzburg und Prof. Ernst Oestreicher, dass sie diesen Tag ermöglicht haben!